Wie die Idee entstand

Zur Winterzeit ist man mit einem Esel immer sehr gefragt. Ob Krippenspiele, Weihnachtsfeier samt Nikolaus ... die Anfragen variieren, aber der Esel muss zur Adventszeit einfach mit dabei sein.

 

2004 bekam ich eine Anfrage, ein Seniorenheim mit unseren Tieren zu besuchen. Es war herrlich für mich zu beobachten, wie die alten Leute wieder "erwachten" und sich noch mehr, als ihre Enkelkinder, über den tierischen Besuch freuten.

Dieses Erlebnis änderte meine Denkweise und ich wollte von nun an, unser tierisches Glück mit anderen Menschen teilen.

Kinder, die Angst vor Tieren haben

Ich möchte hier zwei typische Beispiele erzählen, wie unsere Tiere "arbeiten".

 

1. Beispiel

Es wurde eine geführte Wanderung gebucht. 8 Kinder und 3 Erwachsene wollten die kleine Tour gehen.

Wie immer plante ich die Esel, Ziegen und auch unseren Hund ein. Als wir dann losmarschierten, wurde ich von einer Mutter gebeten, den Hund doch bitte an der Leine zu lassen, da eines der Kinder panische Angst vor Hunden hätte. Und tatsächlich, nun sah ich es auch. Das Mädchen hatte nämlich nicht nur Respekt vor Hunden, sondern auch vor unseren Eseln und Ziegen.

Sie ging jedoch tapfer mit und beobachtete ihre Freundinnen und Geschwister, wie sie mit den Tieren umgingen, die Esel führten und ihren Spaß daran hatten.

Nach und nach taute das Mädchen auf. Zuerst suchte sie die Nähe der Ziegen. Diese sind nicht so groß und damit auch weniger furchteinflößend. Dann gesellte sie sich zu den, von den Kindern geführten Eseln. Sie legte eine Hand auf den Eselrücken und vertraute langsam aber sicher den Langohren. Wenig später kam sie zu mir und fragte mich, ob sie auch mal einen Esel führen dürfte.

Ich freute mich natürlich sehr und erklärte ihr, was beim Führen zu beachten sei. Der Hund streifte dabei um mich herum (ich hatte ihn ja an der Leine) und das Mädchen hatte ihre Angst völlig vergessen. Sie führte nun stolz einen Esel und konnte sich am Ende gar nicht mehr von ihm trennen. Sie bürstete den Esel noch sehr lange und schmuste mit ihm, was beide sichtlich genossen.

Niemand hatte das Mädchen zu irgendetwas gedrängt. Sie hatte alles eine zeitlang beobachtet und selber entschieden, dass es ungefärlich ist und sogar schön sein kann, mit Tieren spazieren zu gehen und deren Nähe zu spüren.

 

Unsere Tiere sind nicht aufdringlich oder buhlen gar nach Liebe. Sie lassen die Menschen auf sich zukommen und nicht umgegkehrt.

2. Beispiel

Ein Vater hatte einen 4 Jahre alten Jungen auf dem Arm und wollte, dass er den Esel am Kopf streichelt. Doch der Junge traute sich nicht. Verängstigt wand der Junge sich ab und der Vater beugte sich samt klammernden Kind weiter zum Esel vor. Der Junge fing an zu weinen und mochte nicht gezwungen werden. Gerade, als ich genau das dem Vater erklären wollte, drehte der Esel sich demonstrativ weg, so dass auch der Vater nichts mehr ausrichten konnte.

Einige Zeit später, der Junge war nicht mehr auf Vaters Arm, kam er und streichelte etwas zaghaft den Eselpopo.

Da unsere Esel nicht austreten, sah ich auch keine Gefahr und freute mich, dass der Junge seine Angst selber bekämpft hatte.

 

Unser Esel hatte dies instintiktiv gespürt und dem Jungen die nötige Zeit gegeben, die der Vater leider nicht hatte.

 

Geduld ist nunmal des Esels Stärke.